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1. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 28

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 28 - des Heeres rettete sich theils nach dem Hellespont, theils floh er nach dem befestigten Lager, das von den Griechen erobert wurde. Eine unermeßliche Beute fiel diesen in die Hände, von der der zehnte Theil den Göttern geweiht wurde. Von dem Reste erhielt Pan-sanias ein Zehntel, das Uebrige wurde unter die Kämpfer vertheilt. An demselben Tage erfocht die vereinigte athenische und spartanische Flotte einen Seesieg über die Perser am Vorgebirge Mykale in Kleinasien. Pansanias setzte dann den Krieg fort, um die Perfer von den Inseln und den Küsten des Hellespont zu vertreiben. Als bei der Eroberung von Byzanz (dem jetzigen Constantinopel) Verwandte des Perserkönigs in seine Hände gefallen waren, suchte er dadurch, daß er dieselben heimlich entfliehen ließ, sich die Freuud-schast des Königs zu erwerben und versprach ihm, Griechenland unter seine Oberherrschaft zu bringen. Zugleich fing er an, üppiger und schwelgerischer zu leben, und beleidigte die übrigen Griechen durch Härte und tyrannischen Stolz, so daß die meisten derselben den Oberbefehl der Flotte den Athenern übertrugen. Pansanias setzte indeß sein verrätherisches Spiel fort. Sobald die Spartaner hiervon Kunde erhielten, riefen sie thu zurück; sie wagten aber nicht eher, etwas Entscheidendes zu thun, als bis er sich selbst verrathen hatte. Ein Brief, den er einem Sclaven an den persischen Statthalter gegeben hatte, wurde von diesem den Behörden in Sparta mitgetheilt; dieselben veranlaßten ihn, sich in einen Tempel zu flüchten; dorthin eilte auch Pansanias. Ans dem Gespräch, das er mit dem Sclaven führte und welches von den Ephoren belauscht wurde, ging die Gewißheit seiner Verrätherei hervor. Pansanias sollte nun auf dem Heimwege verhaftet werden. Von einem Ephoren gewarnt, floh er in einen Tempel; da man ihn aus demselben nicht gewaltsam herauszureißen wagte, so vermauerte man das Heiligthum. Als er dem Hungertobe nahe war, trug man ihn hinaus und wenige Augenblicke nachher gab er den Geist aus. Auch Themistokles hatte mit rvibrigen Schicksalen zu kämpfen. Nach der glücklichen Besiegung der Feinde war er unablässig bemüht, seine Vaterstadt zu heben und ihr eine größere Macht zu verschaffen. Das Nächste, was er that, war, daß er die Gebäude Athens wiederherstellen ließ und einen Volksbeschluß bewirkte, nach welchem die Stadt mit einer starken Mauer umgeben werben sollte. Die Spar-

2. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 37

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 37 — Des Pelopidas spätere Thätigkeit zeigte sich namentlich in Thessalien, der nördlichsten Provinz Griechenlands. Hier hatte sich damals ein Tyrann, mit Namen Alexander von Pherä, der Regierung bemächtigt und herrschte willkürlich und grausam; die bedrängten Thessalier wandten sich zuerst nach Macedonien, dessen König ihnen auch zur Hilfe kam, aber dann einen Theil des Landes selbst in Besitz nahm. Nun suchten sie Hilfe bei Theben, das ihnen auch ein Heer unter Anfiihruug des Pelopidas schickten. Bei dieser Gelegenheit wurde er von dem Tyrannen, der ihn unter dem Vorwande einer freundlichen Besprechung zu sich gelockt hatte, gefangen genommen und in's Gefängniß gesetzt. Als die Thebaner, um ihn zu befreien, ein Heer unter Epaminondas nach Thessalien schickten, fand der Tyrann es für gerathen, den Gefangenen loszugeben. Später wandten sich die Thessalier, bei denen nun allgemeine Erbitterung gegen Alexander entstanden war, noch einmal nach Theben; man schickte den Pelopidas mit einem starken Heere dorthin ab. Als dieser in der Schlacht den Tyrannen erblickte, spornte er sein Pferd gegen ihn und fiel, von Pfeilen durchbohrt, indem er sich tapfer gegen die Leibwache des Tyrannen, die ihn umzingelte, vertheidigte. Sein Heer erfocht einen vollständigen Sieg; die Leiche wurde nach - Theben gebracht, und die Thessalier ehrten sein Andenken durch eherne Statuen, die sie ihm errichteten, und durch Schenkung von Ackerland an seine Kinder. (364.) Wir wenden uns jetzt zu seinem Freunde Epaminondas. Dieser stammte aus einem vornehmen Geschlechte, das aber schon seit längerer Zeit verarmt war; er suchte daher durch Bildung zu ersetzen, was » ihm an äußerer Stellung abging. Er konnte, was damals zur griechischen Bildung gehörte, Cither spielen und singen, ebenso Flöte blasen und tanzen; zum Lehrer der Philosophie hatte er den Pytha-goräer Lysis aus Tarent, dem er mit inniger Liebe zugethan war. Auch aus den Turnplätzen übte er sich fleißig und erlangte eine große körperliche Gewandtheit. Seine sittlichen Grundsätze werden von Len alten Schriftstellern mit größtem Lobe erhoben, und namentlich wird von ihm gerühmt, daß er niemals, auch nicht im Scherze, log. Auch strebte er nie darnach, sich Reichthümer zu erwerben, und nahm selbst angebotene Geschenke nicht an; dagegen verwandte er alle Mittel, die ihm zu Gebote standen, dazu, Andere zu unterstützen.

3. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 88

1873 - Elberfeld : Bädeker
Römer nicht länger ruhig zusehen; sie beschlossen den Krieg gegen Mithridates und übertrugen daß Commando dem Sulla, der damals Consul war. Jhu empfahl außer seiner erprobten Feldherrntüchtigkeit seine ausgezeichnete Bildung, sein einnehmendes freundliches Wesen, seine Klugheit und Gewandtheit in Staatsgeschäften. Aber der bereits achtundsechszigjährige Marius war selbst danach begierig, die Lorbeeren in diesem Kriege zu erringen; er verband sich mit einem verwegenen Volkstribunen Sulpicius und setzte mit dessen Hülse einen Volksbeschluß durch, daß ihm der Oberbefehl übertragen wurde. Sulla eilte zu seinem Heere, das bei Nola stand, und führte dasselbe, welches ihm willig folgte, gegen Rom; er bemächtigte sich nach kurzem Sturm der Stadt, in die zum erstenmal ein römischer Feldherr an der Spitze seines Heeres als Feind einzog. Er ließ dort über Marius und seine Anhänger die Acht aussprechen; Sulpicius kam auf der Flucht um, Marius entkam nach mannigfaltigen Abenteuern nach Afrika und brachte den Winter auf einer kleinen Insel an der Küste zu. Nachdem Sulla in Rom die Angelegenheiten geordnet hatte, ging er mit seinem Heere nach Griechenland, eroberte Athen, schlug den Feldherrn des Mithridates in einer Mutigen Schlacht bei Orcho-menos und setzte dann nach Asien über. Mithridates, durch seine Ankunft erschreckt, suchte eine persönliche Zusammenkunft mit ihm nach; diese fand zu Dardanuö in Phrygien statt, und der König willigte in die Bedingungen, die Sulla stellte, nämlich das Eroberte herauszugeben, eine bedeutende Geldsumme zu zahlen und siebenzig Schiffe auszuliefern. Sulla hatte sich beeilt, diesen Frieden abzuschließen, weil in Rom neue Unruhen entstanden waren. Er hatte bei seinem Weggang von dort zwei Consnln wählen lassen, deren einer zu seiner Partei gehörte, während der andere, Cinna, ein Anhänger des Marius war. Dieser hatte ihm eidlich versprochen, in seiner Abwesenheit nichts an der Staatsverfassung zu ändern; kaum hatte sich aber Sulla entfernt, als Cinna den Kampf gegen die Optimalen begann. Zwar wurde er aus der Stadt vertrieben, aber er gewann das römische Heer, das noch immer mit den Samniten im Kampfe war, für sich, verband sich dann mit dem heimgekehrten Marius, und beide zogen gegen Rom. Hier hausten sie auf eine schreckliche Weise, ließen die Stadt fünf Tage lang plündern und eine große Zahl ihrer Gegner

4. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 69

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 69 — (Messina) bemächtigt; diese wurden hier vvn dem Könige Hiero von Syracus und den Earthagern bedräng:, und in dieser Noth wandten sie sich uach Rom um Hilfe. Obschon man dort Bedenken trug, dem Raubgesindel Unterstützung zu gewähren, so überwog doch die Erwägung, daß man die Stadt Messana nicht in die Hände der Carthager kommen lassen dürfe, die sich bereits der Burg bemächtigt hatten. So wurde beschlossen, ein Heer nach Sicilien zur Beschützung jener Stm zu senden. Auf ungelenken Schiffen, die eher das Aussehen von Flößen hatten, setzten die Römer glücklich trotz der Wachsamkeit der Carthager über die Meerenge, die Sicilien und Italien trennt, besiegten den Hiero, schlossen mit ihm ein Bündniß und schlugen die Carthager auf allen -Punkten. So begann der Krieg, der gewöhnlich der erste panische heißt; denn die Römer nannten die Carthager auch Punier oder Pöner, da ihre Stadt von Phöniciern (Pttntern) gegründet war. Bald sahen sie ein, daß der "Krieg gegen Carthago nur dann mit Erfolg geführt werden könne, wenn sie sich eine Seemacht verschafften, denn hierin bestand die Hauptstürke ihrer Feiude. Nach dem Muster eines carthagifchen Schiffes, das in ihre Hände gefallen war, erbauten sie in verhältnismäßig sehr kurzer Zeit eine Flotte von 100 Schiffen. Bald gewann Cajns Dnilins einen See-fieg durch die sogenannten Enterbrücken, die seine Erfindung waren, und durch diesen Erfolg ermnthigt, beschlossen die Römer, in Afrika selbst zu landen. An die Spitze dieser Unternehmung wurde Marcus Atilins Regulus gestellt, der nach einer gewonnenen Seeschlacht die Flotte glücklich an die Küsten Afrikas brachte und hier die Stadt Clnpea besetzte, vou wo aus er seine ferneren Unternehmungen gegen Carthago leiten wollte. Er eroberte nach und nach mehrere Staate, bekämpfte in der Nähe von Bagrada eine ungeheure Schlange mit Balliften (Wnrfinaschincn) und rückte bis nahe vor die Mauern Carthagos. Schon waren die Bewohner geneigt, auf Friedensbedingungen einzugehen, als sie, durch die Härte derselben abgeschreckt, beschlossen, lieber alles Andere versuchen zu wollen und den Krieg fortzusetzen. Sie schickten daher Schiffe aus aus Werbung griechischer Söldner, und es gelang ihnen, einen tüchtigen Feldherrn, den Lace-därnonier Xanthippns, zu gewinnen, der ihr Vertrauen so sehr erwarb, daß sie ihm die Oberanführung anvertrauten. In einer heftigen und blutigen Schlacht besiegte er namentlich mit Hülfe der Elephanten

5. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 120

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 120 — Sie setzten über die Wolga und trafen auf das deutsche Volk der Silanen. Dieselben schlossen sich zum Theil den Hunnen an, und nun ging der Völkerstrom weiter über den Don. Hier stießen sie auf die Ostgothen, deren hundertzehnjähriger König Hermanrtch sich selbst t>en Tod gab, als er, im Kampfe besiegt, sein Volk nicht retten sonnte. Die Ostgothen warfen sich nun auf die Westgothen, und bte)*e flüchteten sich auf das römische Gebiet und baten den in Con-stantinopel residirenden Kaiser Valens um Wohnsitze. Dieselben erhielten sie in Mösien (dem jetzigen Bulgarien und Serbien) unter der Bedingung, daß sie vorher die; Waffen ablieferten und die Lebensmittel, die ihnen gereicht würden, zu einem festzusetzenden Preise bezahlten. Hierbei wurden sie von den römischen Beamten übervorteilt und geriethen in die äußerste Noth; aus Verzweiflung fingen sie an, Gewaltthätigkeiten auszuüben, und durchzogen raubend und plündernd das Land. - ' Da viele von ihnen die Waffen in Folge der Bestechung der Aufsichtsbeamten behalten hatten, sich auch andere nachdrängende ©chaaren ihnen anschlossen, so dehnten sie ihre Raubzüge bis nach Thracien und Macedonien aus. Da sammelte der Kaiser Valens ein Heer und begegnete ihnen bei Adrianopel, 378, wo eine blutige Schlacht vorfiel, die von den späteren Schriftstellern in ihren Folgen der Niederlage bei Cannä an die Seite gestellt wird. Der größte Theil des römischen Heeres wurde niedergehauen, der Kaiser floh verwundet in eine Bauernhütte und verbrannte in derselben. Das flache Land war nun ganz in den Händen der Gothen, die ihre Raubzüge fortsetzten. An ihre Spitze stellten sie einen Jüngling von hervorragender Körpergestalt und großen Geistesgaben aus fönig-lichem Geschlecht, den Alarich. Dieser drang sogar durch die Th er* mopylen und über den Isthmus in den Peloponnes ein und bedrohte von hier aus die Küsten Italiens. Inzwischen war die Theilung des Reiches, von der wir oben gesprochen haben, schon vor sich gegangen, und Stilicho, der Minister und Feldherr des weströmischen Kaisers, kam mit einem Heere herüber und schloß den Alarich, der sich nach Arkadien gezogen hatte, bort ein. Derselbe entkam aber der Gefahr der Vernichtung, fei es, daß er eine augenblickliche Nachlässigkeit des Feinbes geschickt benutzte, sei es, daß Stilicho ihn absichtlich entschlüpfen ließ. Die Gothen zogen nun nach Norben und

6. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 21

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 21 — in dem Tieflande, durch welches Amu und Sir dem Aralsee zufließen; auf diesem soll er gefallen sein. Ihm folgte sein Sohn Cambyses, der Aegypten dem Reiche hinzufügte, und dann nach einer kurzen Zwifchenregierüng, indem die Meder einen Versuch machten, die 'Herrschaft wieder au sich zu bringen, Darms, der Sohn des Hystafpes. Dieser unternahm einen Zug gegen die Scythen, ein Volk im südlichen Rußland, und ließ zu dem Ende eine Brücke über die Donau schlagen, zu deren Wächtern er griechische Fürsten aus Kleinasien, die damals den Persern unter-thänig waren, bestellt hatte. Einer derselben, Histiäus aus Milet, rettete ihm die Brücke, als andere gerathen hatten, dieselbe abzubrechen, damit Darius mit seinem Heere umkäme. D.eßwegen wurde er von Darius reich belohut, später aber, als er von seinen Neidern verdächtigt wurde, an den Hos berufen und dort in einer Art von Gefangenschaft gehalten. Derselben überdrüssig, stachelte er seinen Schwiegersohn Aristagoras, der an seiner Stelle Statthalter von Milet geworden war, zur Empörung aus; in diese wurden auch die übrigen Griechen in Kleinasien hineingezogen. Sie suchten Hilfe bei ihren Stammverwandten in Europa; sie fanden dieselbe bei den Athenern, die ihnen zwanzig Schiffe schickten, zu denen die Einwohner von Eretria auf Euböa noch fünf hinzufügten. Das Unternehmen mißlang aber; zwar nahmen die Aufständischen die Stgdt Sardes, den Sitz der persischen Satrapen, und verbrannten es, dann aber wurden sie bei Ephesus geschlageu, worauf die Athener nach Hause zurückkehrten und die Ionier wieder unter persische Oberherrschaft kamen. Darius war erzürut, daß die Athener und Eretrier, in seinen Augen unbedeutende Staaten, es gewagt hatten, seinen aufrührerischen Unterthanen zu Hülfe zu kommen. Er rüstete daher gegen Griechenland, namentlich da er beständig von dem vertriebenen Hippias aufgereizt wurde, der hoffte, durch den König wieder als Tyrann zu Athen eingesetzt zu werden. Nachdem der erste Feldzug durch einen Sturm, den die Flotte am Vorgebirge Athos zu bestehen hatte, mißlungen war, sandte er im Jahre 490 v. Chr. G. ein großes Heer zu Fuß nebst einer zahlreichen Reiterei unter Anführung des Datis und Artapherues auf sechshundert Schiffen mitten über daß ägäifche Meer gegen Griechenland. Die Stadt Eretria wurde bald genommen und die Einwohner gefesselt nach Asien geschickt;

7. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 29

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 29 — lauer thaten hiergegen Einspruch, indem sie geltend machten, daß keine Stadt außerhalb des Peloponnes Mauern haben dürfe, damit sie nicht den Barbaren als Stützpunkt diene. Dennoch setzte er seine Absicht durch und wußte die Spartaner so lange hinzuhalten und zu täuschen, bis die Mauer die hinlängliche Höhe erlangt hatte. Auch den zwei Stunden von der Stadt entfernten Hafen Piräus befestigte er und beförderte die Seemacht und den Handel Athens. Bald aber erregte er durch seinen Einfluß den Neid seiner Gegner und die Furcht des»Volkes, er möchte seine große Macht zum Nachtheil der Freiheit mißbrauchen. Aus Athen verbannt, ging er nach Argos, doch auch hier faud er seine Ruhe. Von den Spartanern angeklagt, mit Pansanias im geheimen Einverständniß gewesen zu sein, floh er nach der Insel Eorcyra; von hier kam er zum Könige Admet in Epirus. Als ihn dieser nicht schützen konnte, entwich er nach Makedonien und von hier aus eilte er unter fremdem Namen nach Kleinasien, um beim Könige von Persien seine Zuflucht zu suchen. Er erinnerte denselben schriftlich an die Dieuste, die er feinem Vater Xerxes geleistet hatte, und wurde von ihm freundlich aufgenommen. Er starb in Kleinasien angeblich an Gift, das er freiwillig nahm, weil er dem Könige sein Versprechen, ihm bei der Unterwerfung Griechenlands behilflich zu fein, nicht halten wollte, nach Anderen an einer Krankheit. Nach seiner Entfernung trat Cimon, ein Sohn des Miltiades, an die Spitze des Staates. Dieser Mann, der sich durch Gerechtigkeitsliebe, Wohlwollen und Freigebigkeit gegen seine Mitbürger auszeichnete, richtete sein ganzes Streben darauf, die Kräfte Griechenlands zum Kampfe gegen Persien zu vereinigen, um bett Feind in seinem eigenen Lande anzugreifen, so daß der bisherige Vertheidi-gnngs- sich in einen Angriffskrieg verwanbelte. Er segelte mit einer starken Flotte nach Kleinasien ttnb schlug hier am Flusse Enrymebon die Perser in Htter Land- und Seeschlacht. Auch ihn ereilte das Geschick, aus Athen verbannt zu werben, namentlich, ba er als ein Frennb der Spartaner angesehen würde, mit betten die Athener schon bamals in mannigfache Streitigkeiten gerathen waren. Zurückgerufen stellte er den Frieden zwischen beiden Staaten wieder her und zog dann noch einmal gegen die Perser. Auf diesem Feldzuge starb er auf der Insel Cypern; seine Flotte erfocht indeß auf der Heimkehr

8. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 35

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 35 - Die Spartaner, die nach dem Sturze Athens in Griechenland wieder die erste Stelle behaupteten, führten mit der griechischen Stadt Olynth auf der Küste Makedoniens Krieg, weil sich dieselbe ihren Anordnungen nicht fügen wollte. Sie schickten daher ein Heer unter Anführung eines gewissen Phoebidas dorthin. Als dieser auf dem Marsche sich in der Nähe Thebens lagerte, benutzten die Aristokraten in Theben seine Anwesenheit, sich in den Besitz der Regierung zu setzen und die demokratische Partei zu unterdrücken. Auf ihren Antrieb überrumpelte Phöbidas die Burg von Theben und übergab die Leitung des Staates den Aristokraten. Die Spartaner entsetzten ihn freilich wegen dieses eigenmächtigen Verfahrens seiner Stelle, behielten aber die Burg in ihrer Gewalt und ließen die neue Einrichtung in Theben bestehen. Die Häupter der Gegenpartei wurden nun theils gelobtet, theils vertrieben, unter ihnen war Pelopidas. Sie begaben sich hauptsächlich nach Athen und suchten von dort aus dahin zu wirken, daß die demokratische Partei wieder an die Spitze des Staates trat. Sie unterhandelten im Geheimen mit den Gleichgesinnten in Theben und bestimmten einen Tag zur Ausführung ihres Vorhabens; dies sollte derjenige sein, an dem die höchsten Behörden gemeinsam ein Gastmahl hielten. Es waren im Ganzen nicht mehr, als zwölf junge Leute, welche das Wagniß bestanden; unter ihnen war auch Pelopidas. Sie brachen zeitig bei Tage von Athen auf, um gegen Abend nach Theben zu gelangen, und zwar in ländlicher Tracht mit Jagdhunden und Jagdnetzen, um keinen Verdacht zu erregen. So gelangten sie nach Theben und begaben sich in das Hans ihres Mitverschworenen Charon. Den Herrschern in Theben war zwar eine Andeutung über die Ankunft der Verbannten gegeben; sie hielten es aber nicht der Mühe werth, darüber Nachforschungen anzustellen. Auch kam ein Brief von Athen an den Archias, der damals an der Spitze des Staates stand, in welchem die Pläne der Verschworenen enthüllt waren. Er saß gerade beim Mahle, und ohne den Brief zu erbrechen, schob er ihn unter das Kopfkissen mit den Worten: „Ernste Dinge verschieben wir auf den nächsten Tag."»-^Der Gastgeber, bei dem die regierenden Häupter des Staates speisten, scheinbar ein Anhänger von ihnen, aber in der That mit den Verschworenen im Einverständniß, hatte ihnen versprochen, Tänzerinnen zum Mahle 3*

9. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 94

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 94 — Freigebigkeit und freundliches Wesen die Liebe des Volkes zu erwerben und durchlief dann die gewöhnliche Reihenfolge der römischen Staatsämter. Zuerst wurde er Duäjtor, d. H. derjenige Beamte, der die Staatsgelder zu verwalten hatte, und erhielt als solcher das westliche Spanien als Provinz; hier soll er in Gades (Cadix) beim Anblick der Bildsäule Alexanders des Großen schmerzlich ausgerufen haben: „Der hatte in meinem Alter schon die Welt erobert, und ich habe noch nichts gethan." Dann wurde er in Rom Aedil; als solcher hatte er die Aufsicht über die öffentlichen Gebäude, über die Sicherheit und Reinlichkeit der Straßen, die öffentlichen Spiele und die Markt- und Sittenpolizei; durch prächtige Spiele, die er veranstaltete, gewann er sich die Gewogenheit des Volkes in hohem Grade, stürzte sich aber zugleich in bedeutende Schulden. Im Jahre 63 v. Chr. wurde er sogar durch Volkswahl Oberpriester (Pontifex Maximus), obschon die Optimaten ihm heftig entgegenwirkten und er auch noch nicht das für diese Würde erforderliche Alter hatte; denn dieselbe wurde nur denjenigen ertheilt, die bereits die höchsten Aemter bekleidet hatten. Im Jahre 62 war er Prätor, d. H. Oberrichter oder der mit Ausübung der Rechtspflege betraute Beamte, und nach Ablauf der Prätur erhielt er das westliche Spanien zur Verwaltung. Hier brachte er theils durch glücklich geführte Kriege, theils durch geschickte Beuutzuug seiner amtlichen Gewalt in der reichen Provinz so viel Geld zusammen, daß er seine Schulden bezahlen konnte. Im folgenden Jahre kehrte er nach Rom zurück, wo damals Pom-pejns auf der Höhe feiner Macht stand; diesem fehlte es indeß nicht an Gegnern und Neidern, unter denen der reiche Crassus, Lucnllus, der vor ihm gegen Mithridates gekämpft hatte, und der eifrige Republikaner Cato zu nennen sind. Cäsar, der sich um das Consulat bewerben wollte, sah ein, daß er dazu eines mächtigen Beistandes bedurfte, näherte sich zuerst dem Pompejus, brachte eine Versöhnung zwischen diesem und Crassus zu Stande und bewog dann beide Männer, gemeinsam mit ihm eine geheime Verbindung zu stiften, in welcher sie sich gegenseitig das Versprechen leisteten, alle ihre Kräfte zur Erreichung ihrer Zwecke zu vereinigen und nicht zu dulden, daß etwas im römischen Staate geschähe, was einem von ihnen nicht gefiele. Man nennt diesen Bund gewöhnlich das erste Triumvirat (60v. Chr.)

10. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 121

1873 - Elberfeld : Bädeker
setzten sich in Jllyrien fest; der oströmische Kaiser fand sich mit ihnen ab, indem er Alarich znrn Oberfeldherrn des östlichen Theiles dieses Landes, der zu Ost-Rom gehörte, ernannte. Dort versah er seine Truppen aus den Zeughäusern vollständig mit Waffen und brach dann auf Veranlassung des Hofes zu Constantinopel verwüstend in Italien ein. Da er sich aber bald wieder zurückzog, so gewann Stilicho Zeit, sich zu rüsten. Als daher Alarich zwei Jahre später von Neuem erschien, konnte er ihm ein wohlgeübtes Heer entgegenstellen und griff ihn unter günstigen Umständen bei Pollentia in Ligurien an. Alarich wurde zum Rückzüge gezwungen und auf demselben von Stilicho, der beobachtend ihm zur Seite folgte, wie einst Fabius dem Hannibal, bei Verona eingeholt und nachdrücklich geschlagen. Nun blieben die Gothen mehrere Jahre ruhig, während ein anderer deutscher Haufe von der Donau her in Italien einfiel, dort aber größtentheils aufgerieben wurde. Da erschien Alarich 408 abermals in Italien und zwar, wie man vermuthete, auf Stilicho's Veranlassung, der irgend einen geheimen Plan mit' ihm verabredet Zu haben scheint. Eben derselbe bewog den römischen Senat, dem Alarich den geforderten Tribut zu bewilligen; das benutzten die Feinde des Stilicho zu seinem Verderben und klagten ihn des Ver-raths an. Der schwache Kaiser Honorius gab den Einflüsterungen Gehör und ließ den verdienten Mann, der allein das Reich retten konnte, hinrichten. Während der Kaiser in der festen Stadt Ravenna seine Person in Sicherheit brachte, zog Alarich gegen Rom und belagerte es. Zwar ließ er sich gegen Entrichtung eines bedeutenden Tributs zum Abzug bewegen, kehrte aber, da der Kaiser den Vertrag nicht bestätigen wollte, im folgenden Jahre zurück und ließ den Stadtpräfecten Attalus zum Kaiser ausrufen; dann aber knüpfte er wieder Unterhandlungen mit Honorius an und erklärte den Attalus für abgesetzt. Als er nun aber seinen Zweck beim Hofe nicht durchsetzte, zog er 410 zum drittenmal gegen Rom, nahm die Stadt mit Sturm ein und gab sie seinen Gothen zur Plünderung preis. Aber schon nach einigen Tagen zog er ab, sei es, daß Mangel an Lebensbedürfnissen ihn zwang, sei es, daß er einsah, er könne Italien nicht behaupten, wenn er nicht zugleich im Besitze von (Stellten und Afrika sei.
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